„…die Aufgabe des Osteopathen ist es, Gesundheit zu finden – Krankheit kann jeder finden…“
Andrew Taylor Still
Eine Definition von Osteopathie
Die Osteopathie ist eine ganzheitliche Behandlungsmethode, bei der Befundung und Therapie ausschließlich mit den Händen stattfinden. Im Mittelpunkt der osteopathischen Behandlung steht der Mensch, nicht seine Beschwerden.
Der Osteopath betrachtet die verschiedenen Körper-Systeme, die nur in einem engen und gut koordinierten Zusammenspiel funktionieren können. Im Idealfall kommunizieren die Gewebe des menschlichen Körpers über ihre Bewegung harmonisch miteinander. Wird die Beweglichkeit einzelner Körperstrukturen eingeschränkt, kann dies zu Beschwerden, Störungen, Schmerzen und Erkrankungen, auch an ganz anderen Stellen im Körper, führen. Denn die Osteopathie unterscheidet Körperstrukturen wie Knochen, Organe oder Nerven und Körperfunktionen wie z.B. Durchblutung, Verdauung etc. Der Therapeut erspürt diese Bewegungen, prüft sie auf Einschränkungen oder Spannungen und korrigiert sie.
Damit ist die Osteopathie eine manuelle Therapie für vielfältige gesundheitliche Beschwerden, Vorsorge und ein schonendes Verfahren, welches bis ins hohe Alter anwendbar ist.
Ziele der Behandlung
Ziel der Osteopathie ist es, Ungleichgewichte in den Körper-Systemen aufzuspüren und Strukturen und Funktionen wieder in Einklang zu bringen.
Über die Behandlungen werden die lebensnotwendige Bewegungsfähigkeit und das Gleichgewicht im Körper bewahrt oder wiederhergestellt.
Der Körper besitzt die Fähigkeit, sich selbst zu regulieren, Störungen und Krankheiten zu erkennen und zu korrigieren. Daher ist das zentrale Element die Aktivierung der Abwehr- und Selbstheilungskräfte des Körpers.
Die Geschichte der Osteopathie
Die vom amerikanischen Chirurg Andrew Taylor Still 1874 begründete Osteopathie entwickelte sich aus seinen grundlegenden Einsichten über den Körper, über Gesundheit und Krankheit. Seine Philosophie der Medizin unterschied sich sehr von der der allopathischen Medizin seiner Zeit. Während die klassische Medizin versuchte Symptome mit Medikamenten zu behandeln, war sein Ansatz ganzheitlich.
Durch Beobachtungen und Forschungen fand Still heraus, dass nicht nur Knochen, sondern auch das Bindegewebe zwischen Organen, Muskeln und Bändern, den Faszien, durch eingeschränkte Beweglichkeit für Fehlfunktionen sorgen kann. Mit der Entwicklung der osteopathischen Idee war es sein Ansporn an eine Wissenschaft des Heilens ohne Medikamente.
Heute ist die Osteopathie dank der Forschung von Andrew Taylor Still weltweit verbreitet. Sie hat sich zu einem anerkannten, ganzheitlichen medizinischen Konzept mit eigenem Denkmodell, eigener Theorie und eigener Terminologie weiterentwickelt.
„Alles Leben ist Bewegung. Dort wo Bewegung gestört ist, beginnt Krankheit.“
Andrew Taylor Still